Musikalische Skizzen : BACHMANN- Lieder
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V.
Am Rand des Meeres, flüssig wie schwarzer Sand
werdn wir ins Wasser rinnen wie Lava,
langsam, still, ohne ein Wort.
Then when i die
will you then see me as a red and flaming flower,
beneath the birches?
Oh wounded breath, oh tired thoughts.
Nichts wartet, alles wartet auf Mut und Blöße.
Soviel geurteilt,
soviel „Du, Du nicht“ .
Leichtfertig, ohne Zweifel.
Oh trockne Müdigkeit , verdorrter Vielfachzweig.
Lieb mich, Geliebter, jetzt.
Lass deine Schwalbenhand an meiner Wange ruhn.
Sei weich wie Du es bist und bleib für diesen Rosentag.
Am Himmel fliegen Bomber.
Geweinte Grenzen, erkämpfte Brücken
Jetzt wolln wir Tücher legen aus Windelstoff auf ganz Europa.
Wir Kinder unsrer Vorfahrn, was tun wir ?
Die Schwarze Nacht im Kopf des Schießenden
möcht ich mit Bienenhonig lindern.
Dass er erwacht, frei wie ein Vogel.
Then when i die
will you then see me as a red and flaming flower
beneath the birches?
Oh wounded breath, oh tired thoughts.
Oh melted peace.
Wie kann ich Wahrheit sprechen
wie den Abend lieben und die Angst ?
Will Adler sein mit leisen Liedern in den Schwingen
aus denen Staub fällt dann aus Glanz.
Auf Städte, Lager, Wunden, Schreie.
Licht wird die Zeit,
and it will rain.
Am schwarzen Ufer
lassen sich Dohlen nieder,
an unserm schlafend Meeresgrab furchtlos und wissend.
Wir kommen wieder
um erneut zu säen
erneut zu fragen
zu bluten
und aufzustehn.
Oh Leben.
Trommelherz
Lichtvoll ungebeugt
brechen Wellen,
blauende Gischt
Adler Adler dein Flügelsingen
stürzt mich in Mut
Lichtschrei
Schluchten
Trommelherz trag mich
III
Bind`einen Kranz aus jeden Tag Demut
Sperr deine lauten Denkwörter ein
Siebe dein Tun durch neun Tage Regen,
am zehnten wird Säen Ernte sein.
Leg`, was du hast
an die Seeuferberge
verlass` deine Kleider
verlasse den Sinn.
Schliesse das Tor alter Städte,
geh barfuss ins Tal aus Geröll.
Das Gedicht, das sich schreibt
aus dir selbst und den Sternen
häng` in die Krone
des Felsenwandbaums.
Traue dem Tau
trinke den Tropfen
sei tausendmal Frau
mit lichternen Zöpfen.
Ohne Kopf
Wind will ich sein
Quelle, Pfirsich, Abend.
Nicht Mensch.
Der tritt mit Stiefeln in den weissen Schnee.
Ich will mein Hemd, mein Leben, meine Krone geben
für Vertrauen, das mich nie verlässt.
Als Kiesel wär ich bloß ein Lauschen
und deine schwarzen Schuhe fänden Halt in meiner Form.
Könnt ich die Zweifel und die Geister fangen und sie wässern
dass Keime kommen von ganz andrer Art und Apfelbäume wachsen.
Schnee will ich sein.
In Menschenfleisch wird wie in großen Trögen
Erinnerung gesammelt und gewogen
und dann ein Flüstern daraus losgelassen
das allem, was man liebt ein Fragezeichen einbrennt.
Die Zeichen sehen aus wie Schlüssel und sind verhüllte Schlangen.
Nimm meine Hand und sprich ein Wort zu mir
leg blaue Blüten auf mein schlafendes Gesicht,
dass ich das Schwert ziehn kann und alle Geister töten.
Dass ich mit blossen Füssen durch den Schnee kann laufen
und dir Blumen pflücken, die jeden Winter überstehn.
Ich möchte Malvenblätter nehmen, meinen Mund damit versiegeln.
Ein Erdenmädchen sein, das einfach geht in seinen roten Stiefeln
und alle Stimmen, die ihm flüstern, dass den Dingen nicht zu trauen ist,
vergräbt in tiefen dunklen Äckern, sodass Kartoffeln wachsen, niemals Streit.
Kannst du, wenn ich als nassbeissendes Mädchen zu dir komme
mich nehmen und ein Handtuch um mich wickeln
wenn ich die Worte innen lasse und nur meine Hände fragen,
ob du mich liebst?
Kann meine Sprache sich so verwandeln
dass nichts von ihr auch nur den Hauch von einer Schuld in Dir verursacht?
Wind will ich sein
Kälte, Sonnenblumen,Donner.
Nicht Mensch.
Er formt mit seinem Kopf die Dinge um
verrät das innigste Gebet
wenn seine Schatten aufziehn
und er den Schlangen seinen Glauben schenkt.
Gib mir ein Schwert, ich will die Schlacht gewinnen
gegen alles, was nicht gegenwärtig ist,
das Blut von meinen Händen waschen,
dem Himmel meine Seele anvertrauen
dann schlafen wie ein Kind, nahe bei Dir.
Ich will Dir Frau sein, Freundin, Schwester, Mutter und Geliebte.
Ich will dir Zuckerschnecken backen und deine Stirne trocknen
wenn du angestrengt an Abenden zu mir nach Hause kommst.
Du sollst mit deinen Händen meine Schürze nehmen und meine Schenkel darin suchen.
Du sollst in mir zu Sternen bersten, dann zusammenfließen durch mein Herz
und immer neu und immer nur genau der Mann sein, der du bist.
Den Tieren zum Fraß geb ich mein Denken.
Will Deine Stille, deine Gesten lesen .
Und wenn das wirklich nicht gelingt, ins Moor gehen, Vogelstimme sein.
Damit von allem, was Du mir bist und ich Dir bin
ein Lied bleibt, so schön wie nichts auf dieser Welt.
IV
Wenn ihr Berge mich ausspukt
aus Fruchtwasserquellen,
dem rinnenden, schreienden Schnee
werd ich stürzen
in den riesigen Mund meines Lebens.
Geisterstunden werd ich beten
und von sternenden Stunden getrunken sein.
Bilder aus Glas werd ich scherbend zerstören,
mit den Hirschen den Honig ins Bienental holen.
Regen wird waschen die Kleider aus Not,
der Obstbaum wird ein Apfel sein.
Auf Hängen, getränkt in Geschichten von denen,
die vor uns erfroren
werden gleissende Löwenzahnlichtmeere wogen.
Klagen und Wellen
im Flussgewisper
für immer verstillt.
Berge
Dunst.
Wellen aus Stein.
Dunkelheitsschichten ins Helle herüber.
In den Schluchten alles, was ohne Zeit ist.
Wie tiefe dunkle Gesänge liegen die Berge vor mir,
der Stein offen. das Waldgewand weich.
Ohne Fragen legen sie mich in ihre fast schwebende Schwere.
Lösen mein Blut in Quellen
und lassen mich ruhn.
Meteorit
Warum dienen Soldaten nur Menschenideen?
Ich möchte ein Heer für die Fliegenden!
Warum erhalten nur Mächtige das Wort?
Ich möchte Regenten für Fische
Ameisen als Präsidenten!
Füsse wie Flossen laufen über schwarze Meere , ölig
wilde, schaukelnde Wiegen
leg deinen braunen Mantel ab
nimm einen blauen,
reiß den Städten in Dir die Dächer weg!
Mutter, Vater
Friedenssehnsucht
Singen? Kämpfen?
Gerissenes Herz, die Geschichte schreibt wahr
die Gegenwart ungewiss
Menschengesicht geh verloren
Weltengesicht zeichne es neu!
Ich will, dass wir fallen vom Thron
Ich will, dass wir fallen vom Thron
Ein Meteorit schlägt ein in Milch
Schwalbenflügel werden Messer
Heimataugen schneiden scharf
Spannungsfeld, Messerboden
Der Zenit raucht wie ein stinkender Motor .
Fahr den Wagen raus,
der Oktober hat Furchen gezogen!
Samen fallen auf schwarze Erde
Keime schießen in die Welt
ein Tier frisst den roten Strahl
Sterne fallen und brechen auf.
Klar fällt das Licht
ruf den Rebell, der alles stört und nichts beruhigt
Gegen Glas schlägt sein Gesicht
Wo ist sein Mund?
Den Apfelbaum
wird er verwildern lassen.
den riesen Raum
entfachen jetzt
Er schlägt das Leben
endlich frei.
Er schlägt das Leben
endlich frei.
Eden, ein Hörspiel
Das Hörspiel „Eden“ basiert auf der gleichnamigen Bühnenproduktion, die im Sommer 2021 uraufgeführt wurde. Realisiert wurde das Hörspiel mittels eines Stipendiums der GVL im Rahmen des Förderprogrammes Neustart Kultur .
Stimmen: Susanne Kubelka/ Yoshie Shibahara
Gitarre: Dirk Schilling
Akkordeon, Klavier, Eletronisches : Susanne Kubelka
Arrangement : Susanne Kubelka und Dirk Schilling
Mixing Dirk Schilling